Schichtwechsel 2024 im Saarland ein voller Erfolg
Bundesweiter Aktionstag am 10. Oktober 2024 / Werkstätten für behinderte Menschen und Inklusionsbetriebe/-abteilungen aus dem Saarland haben zum Austausch und Perspektivwechsel eingeladen.
Am 10. Oktober war es wieder so weit: Werkstätten für behinderte Menschen und Inklusionsbetriebe/-abteilungen aus dem Saarland haben dazu eingeladen, neue Perspektiven auf das Thema Teilhabe am Arbeitsleben zu entdecken. Der bundesweite Aktionstag Schichtwechsel ermöglichte es Beschäftigten aus Werkstätten sowie Inklusionsbetrieben/-abteilungen und Mitarbeitenden aus Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes, für einen Tag ihre Arbeitsplätze zu wechseln, sich persönlich auszutauschen und so gemeinsam neue Perspektiven kennenzulernen.
Schichtwechsel mit Rekordbeteiligung
Nachdem der Aktionstag bereits im vergangenen Jahr auf große Resonanz gestoßen ist, konnte die Teilnehmerzahl dieses Jahr noch einmal getoppt werden. Insgesamt 125 Beschäftigte mit Handicap aus den 11 saarländischen Werkstätten für behinderte Menschen sowie aus 8 Inklusionsbetrieben/-abteilungen waren in 80 saarländischen Unternehmen, Institutionen und Behörden im Einsatz. Umgekehrt haben 105 Beschäftigte allgemeinen Arbeitsmarktes sowie Vertreter aus der Politik in den Werkstätten und Inklusionsbetrieben/-abteilungen mitgearbeitet. Die Lebenshilfe Obere Saar e.V. und ihre Kooperationspartner schickten dieses Jahr die größte Mannschaft mit insgesamt 75 Tauschpartner ins Rennen.
Reaktionen auf Aktionstag durchweg positiv
Durch den Schichtwechsel erhielten die Tauschpartner wertvolle Einblicke in die Arbeitswelt des jeweils anderen. Der Aktionstag war insgesamt ein voller Erfolg und die Reaktionen waren durchweg positiv wie folgende Eindrücke zeigen:
„Dieser Aktionstag förderte das gegenseitige Verständnis und stärkte zudem das Selbstbewusstsein der Werkstattbeschäftigten, indem sie sich neuen Herausforderungen gestellt haben. Die externen Tauschpartner haben ebenfalls profitiert, indem sie die Vielfalt der Tätigkeiten und das Potential der Menschen mit Behinderungen direkt erleben konnten“, so das Fazit vom Susanne Schäfer, Direktorin der AWO.
Werkstattbeschäftigte der AWO waren heute unter anderem im Landessozialgericht in Saarbrücken und mussten als Richterinnen ein Urteil über eine (fiktive) Klage zur Erwerbsminderungsrente fällen.
Auch die Türen der Werkstätten für behinderte Menschen der reha gmbh waren heute für Beschäftigte aus externen Unternehmen geöffnet.
Hierzu das Feedback der Teilnehmenden:
Herr Wagner, IHK Saarland:
„Das Arbeiten in einem anderen Unternehmen war nochmal sehr lehrreich.“
Frau Eckert, reha gmbh und Tauschpartnerin bei IHK Saarland:
„Der Schichtwechsel war klasse und ich wurde so freundlich aufgenommen.“
Frau Bost, Team Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen:
„Das Arbeiten mit den Menschen in der reha gmbh war einzigartig.“
Frau Flämmig, echtgut Kommunikationsagentur:
„Es hat mir sehr gut gefallen. Ich bin nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei.“
Herr Freytag, reha GmbH und Tauschpartner bei Firma Hager:
„Der Schichtwechsel war einfach toll.“
Herr Biehl, reha GmbH und Tauschpartner bei DHfPG:
„Es war echt toll und lehrreich. Ich konnte viel Neues lernen.“
In den Blieskasteler Werkstätten wurden die externen Tauschpartner u.a. im Bereich Digitale Archivierung eingesetzt. Umgekehrt wurde das Jobcenter Homburg tatkräftig von einem Werkstattbeschäftigten in der Telefonzentrale und Poststelle unterstützt.
Das Kantinenessen in der Werkstatt der WZB gGmbH hat heute besonders gut geschmeckt, da Herr Jakob, sonst für seine Burgerkreationen im Restaurant „Bruder Jakob“ bekannt, bei der Zubereitung geholfen hat.
Und nicht nur bei der WZB gGmbH gab es Unterstützung am Kochtopf, auch In der Inklusionsabteilung Cook & Chill der Neue Arbeit Saar gGmbH.MdL Jutta Schmidt-Lang und Landrat Sören Meng sehen auch mit Kochmützen gut aus.
Damit die Baustelle beim SR zur vollsten Zufriedenheit abgeschlossen werden kann, wurde das Team der Inklusionsabteilung Haseler Mühle der Neuen Arbeit Saar gGmbH heute vom Chef der Staatskanzlei, Herrn Lindemann unterstützt.
Herr Lindemann zum Schichtwechsel:
„Ein Perspektivwechsel lohnt immer. Besonders dann, wenn man auch noch in eine andere Rolle schlüpft. Die Aktion ‚Schichtwechsel‘ hat deshalb einen ganz außergewöhnlichen Stellenwert: Sie schärft durch den Perspektivwechsel unser Bewusstsein für den Wert der Arbeit, die in und von Werkstätten bzw. Inklusionsbetrieben gemacht wird. Noch dazu gibt er den Menschen, die dort täglich ihr Handwerk tun, eine hochverdiente Bühne – besser kann man für Inklusion und Teilhaube kaum werben. Ich bin froh, bei der Aktion dabei sein zu dürfen!“
Auf den Stellenwert des Aktionstags weist auch Frau Alexander, Leiterin des Inklusionsamtes im Saarland hin, die heute bei ihrer Arbeit von einer Werkstattbeschäftigten der Lebenshilfe Obere Saar e.V. unterstützt wurde: „Mit dem heutige Aktionstag ‚Schichtwechsel‘ stand die Inklusion von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt ganz besonders im Fokus. Ich wünsche mir, dass viele Arbeitgeber und ArbeitnehmerInnen die Möglichkeit nutzen konnten, um Potentiale zu erkennen und eventuelle Vorurteile abzubauen. So gelingt es uns hoffentlich, einen inklusiven Arbeitsmarkt für uns alle ein Stück weit voranzubringen und zu gestalten. Seitens des Inklusionsamtes werden wird das gerne unterstützen und positiv begleiten.“